Tag Elf

Der Augenblick war angebrochen, am Flughafen von Barcelona mussten wir uns verabschieden, nach einer langen Reise.

Schade das sich unsere Wege trennen und die Störche ohne uns weiterziehen. Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder mit den Störchen mit ziehen!

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In wenigen Stunden werden unsere Jungforscher wieder zu hause sein, mit vielen spannenden Erfahrungen um ihren Freunden und Eltern zu erzählen.

Für ein paar von uns ist die Reise noch nicht zu ende, Denn die Busse und das Material müssen diese Woche zurück nach Radolfzell.

Unterwegs haben wir auf dem Rückweg noch ein paar Missionen zu erledigen. Wir suchen die Sender von Störchen die die Reise nicht überlebt haben. Dank Movebank (www.movebank.org) kennen wir die Koordinaten des Ortes wo sich der Sender vom Storch den wir suchen zuletzt gemeldet hat. Wir fahren hin und suchen..

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Wenn wir es schaffen den Storch und/oder sein Sender zu finden sammeln wir Informationen über die Todesursache. So hoffen wir Einsicht in die Gefahren die die Störche auf dem Zug begegnen zu kriegen. vom Sender können wir zusätzliche Daten downloaden die genauere Auskunft über die Bewegungsmuster der Störche geben.

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Tag Zehn

Nach den Anstrengungen der letzten Tage beschließen wir unseren letzten Tag am Strand zu genießen mit viel Sonne, jeder Menge Badespaß, einer gewaltigen Qualle und einer noch gewaltigeren Sandburg vergeht die Zeit wie im Fluge.

Ein Teil der Gruppe trennt sich am Spätnachmittag vom Rest und stattet den Störchen auf der Mülldeponie einen Besuch ab. Auf der Fahrt bekommen wir die seltene Gelegenheit einen pechschwarzen Fischotter über die Straße hoppeln zu sehen. Auf dem Müllplatz angekommen fliegen 160 Störche über unsere Köpfe hinweg, neun Störche sitzen noch auf den hohen Straßenlaternen, die den Platz umgeben und wir versuchen erfolglos hinter den Zaun zu gelangen (der Wachmann meinte, es gäbe hier keine Störche).

Wir haben dennoch großen Erfolg, da unsere Antenne die Daten von Ede, Born-Isi, Sara, Cosima und Dirgni herunterladen können und außerdem die Anwesenheit von André und Paul bestätigen .. Interessanterweise kommen Dirgni und Cosima sogar aus dem gleichen Nest.

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Glücklich über unseren Erfolg gehen wir ein letztes Mal gemeinsam in einem Restaurant direkt am Meer essen, wobei mit zunehmender Dunkelheit auch die Feierlaune steigt. Mit Kalle am DJ-Pult beginnen die Kids zusammen mit anderen zu rumsenden Bässen ihre Free Run-und Parkourkenntnisse auszupacken.

Erschöpft und glücklich fahren wir nach diesem rauschenden Fest zu unseren Zelten und sehen als krönenden Abschluss eine Schleiereule keine zehn Meter entfernt im Kegel der Scheinwerfer auf einem Ast sitzen. Was für ein Tag, was für zehn Tage, was ein Trip.

 

 

Tag Neun

Der Tag beginnt mit Lärm. Wir brechen blitzartig unsere Zelte ab und treffen Oriol im Reservat.

 

Schon auf der Fahrt zum Besucherzentrum fällt uns auf wie lebendig und artenreich die Natur hier ist, ein Paradies für jeden Ornithologen.

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Oriol stellt uns dem derzeitigen Direktor des Reservats vor, der uns auch direkt mit zu den Störchen nimmt.

Leider ist keiner der unsrigen dabei und wie wir erfahren handelt es sich beim Großteil der Störche im Park um sesshafte Individuen. Viele pendeln jedoch tagsüber zu einer nahegelegenen Mülldeponie, wo wir auch unsere gefiederten Begleiter vermuten. Wir werden es herausfinden.


Der Direktor erweist sich als weiterer Glücksgriff, da er uns eine abgeschiedene Campingmöglichkeit mitten im Reservat in direkter Nachbarschaft eines hohen Turms zur Vogelobservation organisiert.

Während sich ein kleines Team um den Aufbau der Zelte kümmert, beginnt der Rest mit einer ersten Strandbegehung. Auch dieser erweist sich als Kleinod, feinkörniger Sand, blaues Meer, eingebettet in die Ausläufer der Pyrenäen.


Gegen Abend treffen wir uns mit dem Gründer und ehemaligen Direktor des Parque Natural, einer ornithologischen Koryphäe, der unter anderem die Störche hier ansiedelte und zur Zeit mit der Ansiedlung von Seelöwen beschäftigt ist.

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Er gewährt uns einen hochinteressanten Einblick in den Artenreichtum, da seinem geübten Auge kein Vogel entgeht, aber auch in die Geschichte des Parks.

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So erzählt er beispielsweise, dass er das Areal kurz nach dem Tod Francos vor der Bebauung für 60000 Menschen rettete und anschließend mit der Renaturierung und Wiederansiedlung des gewaltigen Artenspektrums begann. Wir beenden den Tag mit unserem prominenten Führer köstlicher Paella und wildem Tanz an einer nahegelegenen Strandbar. Die Glücksgöttin hat uns am heutigen Tag erneut strahlend angelächelt.

Tierarten des heutigen Tages: Seidenreiher, Graureiher, Silberreiher, Rohrweihe, Wildpferde, Frösche, Flusskrebse, Stelzenläufer, Schnepfen, Regenpfeifer, Schafstelzen, Schwalben, Sichler, Schildkröten, Bienenfresser, verschiedenste Enten- und Möwenarten und natürlich huinderte Weißstörche.

Tag Acht

Heute heißt es Abschied nehmen von unserem tollen Campingplatz und der traumhaften Gegend rund um Ardeche und Rhone.

 

Zuvor beschließen wir jedoch im Zuge des Frühsports einen ausgedehnten Spaziergang auf Hannibals Spuren durch die waldigen Hügel rings um Saint Marcel d’Ardeche zu unternehmen.

 

Wir wandern auf einem alten Römerpfad von bunten Heuschrecken(rote und blaue Ordensbänder) und großen Schmetterlingen(Segelfalter) begleitet und schlittern von einem Highlight ins nächste.

Leonard birgt per Zufall einen versteckten Geocaching-Schatz….

 

und die anderen entdecken hochinteressante Fossilien und Tierknochen…

Zurück geht es durch Weinberge mit so mancher delikater Pause an Weinrebe, Feigen- oder Mandelbaum. Wieder am Campingplatz verabschieden wir uns von unseren freundlichen Gastgebern und begeben uns zu Jeskos Amseln bei Bollene. Während Jesko mit einigen der Kids wissenschaftliche Daten der Amseln sammelt, bereitet sich der Rest auf die lange Fahrt nach Spanien vor.

Oriol, ein befreundeter Ornithologe aus Katalonien, hatte uns freundlicherweise einen Campingplatz mitten im Naturreservat der Aiguamolls de l’empordà organisiert. Wir kommen sehr spät an einem viel zu lauten, viel zu vollen Partycamp an und beschließen beim Abendessen morgen eine Alternative zu suchen.

Es wird eine kurze Nacht, da uns außerdem zum ersten Mal der Wettergott nicht mehr wohlgesonnen ist.

Tag Sieben

Früh am Morgen werden wir aus unseren Schlafsäcken geworfen, um in die Camargue zu fahren. Auf dem Weg frühstücken wir in einer Bäckerei köstliche Croissants bevor wir richtig in Richtung Süden durchstarten. Zuerst suchen wir einen Storch namens Sara, dessen Koordinaten wir auf der Animal Tracker App gefunden haben. Während sich ein Teil künstlerisch betätigt, machen sich die Anderen auf die Suche nach dem Storch.
Wir waten durch überflutete Wege vorbei an violetten Wiesen, bunten Bienenfressern und tausenden Libellen.
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Schließlich entdecken wir eine Gruppe aufsteigender Störche, die jedoch rasch vom schneidenden Wind fortgetragen werden.
Wir sind uns einig: Als Storch würden wir in der paradiesischen Camargue auch Rast machen wollen.
Danach essen wir gemeinsam zu Mittag und fahren weiter zum heiss ersehnten Mittelmeer. Der Weg dorthin beschert uns einen abenteuerlichen Ritt über sandige Pisten zwischen stillgelegten Salinen, in denen Flamingos, Ibise und Seidenreiher nach Futter suchen gefolgt von einer schweißtreibenden Passage zweier alter Steinpfeiler (Millimeterarbeit!!).
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Anschließend geht es weiter zum Meer, wo wir neben hunderten Kitesurfern baden…

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und Muscheln nebst anderem Strandgut suchen. Mit großem Erfolg: Wir finden das sehr gut erhaltene Skelett eines größeren Nagetiers. Das Camp wird von Tag zu Tag besser.
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Der Rückweg führt erneut durch dreckige Pfützen, wobei sich der T5 zunehmend zum Mud Car verwandelt.
Die Flamingos an der Straße haben sehr blöd geguckt. Wir beschließen, den berühmten Salinen von Giraud einen Besuch abzustatten, um dort ein wenig Salz zu sammeln und die tatsächlich pinken Seen zu bestaunen (verrückt!!).

 

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 Dann ging es zum Campingplatz zurück, wo wir nach dem Abendessen schnell in die Falle kriechen. Es war ein anstrengender Tag.
Nachtrag: Wir haben am Donnerstag vor lauter Muffine, Ede und Adios vergessen zu erwähnen, dass wir während unseres Besuchs auf der Müllhalde von mindestens 300!! skeptischen Störchen beäugt wurden

Tag Sechs

Wir schälen uns aus unseren Zelten, die Nacht war lau und die Aussicht von unserem unglaublichen Zufallstreffer-Campingplatz ist atemberaubend. Ein Teil unserer Gruppe beschließt noch einen kurzen Sprung in den Pool zu unternehmen, während der Rest auf den Spuren der Römer und des Feldherrn Hannibal einen Pfad durch die duftenden Hügel der Languedoc-Roussillon wandert. Gemeinsam brechen wir zur Wohn- und Wirkungsstätte Jean Henri Fabres auf, einem der berühmtesten Insektenforscher des 19. Jahrhunderts. Dort gibt es neben dem Wohnhaus mit verschiedensten Präparaten und dem wilden, 1-Hektar-großen Garten (www.mnhn.fr) auch ein sehr innovatives Naturmuseum(www.naturoptere.fr) zu bestaunen, das ebenfalls das Vermächtnis des großen Entomologen behandelt. Beides äußerst empfehlenswert.

 

Impressionen

 

„Das Originalarbeitszimmer des Jean Henri Fabre war meiner Meinung nach superinteressant. Die Ausstellungsstücke und die Ausstattung des Zimmers haben mich direkt in seine Lage versetzt“

Max

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„Mich hat wahnsinnig fasziniert, wie unglaublich ästhetisch ein Delfinschädel ist und wie sich Max, unser junger Insektenliebhaber mit derselben Pose wie Jean Henri Fabre unter dessen Bildnis gesetzt hat“

Babette

 

„Ich fand die komplette Sammlung cool, vor allem die Gläser mit den eingelegten Schlangen“

Kalle

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„Mich faszinierten die Gespenstschrecken und wandelnden Blätter, die wir im Innern des Naturoptere lebend auf die Hand nehmen durften und ich fand es schön wie offen und nett die Mitarbeiter mit uns umgegangen sind“

Anna

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„Der Brunnen mit den knabbernden Fischen im Garten des Jean Henri Fabre und die besonderen Steine aus seiner Sammlung haben mich fasziniert“

Hakim

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„Ich hab mich gefühlt wie im Paradies: Überall duftende Kräuter, Summen und Brummen und vor allem überall feine Früchte. Der Directeur des Museums hat für uns sogar eine Melone geschlachtet.“

Gregor

 

„Mich hat die Artenvielfalt der Pflanzen im Garten extrem fasziniert, die ähnlich groß war wie die Fülle an Ausstellungsstücken des Forschers“

Simon

 

„I loved the fish spa therapy in the pond of the house. The fish gently nibbled away dry and dead skin…refreshing, fancy and for free…In Spanish we would use the expression “Bueno, bonito y barato” Lol

Lilian

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„Also ich fand das Gesamtpaket des Museums superinteressant. Die Tiere, Pflanzen, den Brunnen, den Krassen Garten, den netten Directeur, alles einfach toll“

Yael

 

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Tag Fünf

Nach erholsamer Nacht und feinem Frühstücksbuffet brechen wir nach Bourg-en-Bresse auf, wo der Storch Ede, den wir bereits getroffen haben und Muffine, deren Sender seit einigen Tagen keine Bewegungsdaten mehr sendet. Wie schon vermutet stehen wir vor den Toren einer gewaltigen Mülldeponie. Wir schaffen es beide Datenpakete herunterzuladen…

Dann wagen wir die Frage nach einer Eintrittserlaubnis. Mithilfe von Annas und Simons Französischkenntnissen bekommen wir die sympathische Elsa zur Seite gestellt, die uns auf dem Gelände herumführt.

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Wir erfahren, dass unser gestriges Erlebnis bei Athenas direkt mit der Mülldeponie verknüpft ist, da in der dortigen Methananlage im Schornstein sechs Störche eine Gasvergiftung erlitten , von der Feuerwehr abgeholt nach Athenas gebracht werden und und dort gerettet wurden. Darunter auch Adios , der in drei Tagen wieder freigelassen wird. Außerdem erzählt uns unsere Führerin, auf unser Fragen, dass das „Grab“ von Muffines Sender mitten in dem Plastikmüllberg liegt . Eine bergung des Senders in metertiefem Müll kann sie uns nicht erlauben, das wäre für uns alle zu gefährlich.IMG_7443

Nach diesem Erlebnis steht eine größere Strecke Richtung Süden an, wir fahren nach Bollene, wo ein paar Störche auf uns warten und Jesko mit Französischen Amseln arbeitet. Unser kurzfristig ausgewählter Campingplatz erweist sich als Zufallstreffer. In idyllischer Lage schlagen wir unsere Zelte unter Walnuss- und Mandelbäumen mit Blick auf die Rhone und die Alpen auf. Der Besitzer und Wirt entpuppt sich als begeisterter Ornithologe und die Steinofen-Pizza ist köstlich, ein absoluter Geheimtipp(Camping Les Truffieres, Saint Marcel d´Ardeche).

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Tag Vier

Im Licht der ersten Sonnenstrahlen brachen wir unser Lager ab und begaben uns, mit noch nassen Zelten, auf den Weg zu unserem nächsten Storch, Adios.

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Die Koordinaten führten uns in das lauschige Örtchen L´Etoile. (Ein Geheimtipp, ideal für Feldarbeit und zum Seelenbaumeln lassen, Zimmer können bei Jean-Claude Gerrier gemietet werden.)

Wir finden Adios schließlich in der versteckten Tierauffangstation Athenas, wo er aufgepäppelt wird. Warum?

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Stellt euch vor: Adios landete unglücklicherweise zusammen mit fünf weiteren Störchen im Kamin einer Fabrik, die aus Müll Methan und aus Methan wiederum Elektrizität gewinnt. Drei Störche verendeten, während die drei anderen zum Glück von der Feuerwehr gerettet wurden und in die Auffangstation Athenas gebracht wurden.

Interessanter Weise fiel Jasper bereits am Abend zuvor auf, dass sich Adios komischerweise Richtung Norden bewegte, anstatt seiner Route in den Süden zu folgen. Wie wir nun wissen war es also die Feuerwehr, die ihn gen Norden brachte.

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Unser Sorgenkind Adios wird voraussichtlich nach dreitägiger Fürsorge wieder in die Freiheit entlassen und stößt eventuell in Spanien wieder zu uns.

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Wir verabschiedeten uns von dem freundlichen Direktor der Station. Die Tierauffangstation Athenas stellt eine Besonderheit in ganz Frankreich dar, da sie neben allen anderen Tieren auch Luchse und Wildkatzen aufnehmen (Ein Tipp für unsere Junior-Blogleser: Wer an einem Praktikum interessiert ist, kann sich gerne an Athenas wenden!).

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Als wir uns alle wieder auf einem abgeernteten Feld im Nirgendwo treffen beschließen wir einen längeren Stopp einzulegen um alle Zelte zu trockenen. Ein einsamer Storch leistete uns Gesellschaft, während wir im Schatten eines improvisierten Sonnensegels unser leckeres Mittagsbuffet genießen.

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Die Ruhe in der drückenden Mittagshitze wurde von der Tour l´Ain, einem großen Radrennen, gefolgt von wild hupenden Autocorsos, unterbrochen. Nach dem Mittagessen beobachteten wir den einzelnen Storch, der sich inzwischen die Gesellschaft einer Herde weißer Kühe gesucht hat. Anschließend packten wir die abtrockneten Zelte ein und begaben uns auf die Suche nach einem Hotel für die Nacht, auf der Domain „Pillebois“ wurden wir fündig. Nach ausgiebigem Schwimmen im Hotelpool, einem Workout im Fitnessraum und Abendessen fallen wir in ungewohnt bequeme Betten. Ab morgen heißt es allerdings wieder Isomatte.

 

Tag Drei

Ein Einblick wie unser Tagesablauf aussieht.

 

Day 3 track

Heute begann unser Tag um 8 Uhr morgens als wir uns mit den Journalisten trafen, die uns seit gestern begleiten. Jesko, unser Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie, erklärte uns unsere Tagesmission. Letzte Nacht haben Jesko, Babette und Jasper, unser jüngster Forscher der Gruppe, mit der Animal Tracker App nach Störchen gesucht, die in unserer Nähe unseres Camps sind.

Die Tagesaugabe war drei Störche zu finden (Cosima, Ede, and Siggi) und ihre Daten von den GPS-Sendern herunterzuladen. Um das ermöglichen zu können müssen wir 2 bis 3 Stunden mit dem Auto fahren.

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Um 9.30 Uhr erreichten wir den Platz, wo laut der Animal Tracker App Störchin Siggi sein sollte. Wir waren voller Hoffnung, dass wir Glück haben und sie dort noch, vor ihrem Aufbruch am Morgen, anzutreffen.

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Wir saßen im Auto als plötzlich ein Kind rief: Storchhhh!, und wir fanden eine Gruppe von ungefähr 30 Störchen auf einem Stoppelfeld. Da wir dachten, dass Siggi darunter ist, fuhren wir die Antenne unseres Telemetrieautos aus, aber leider ohne Erfolg. Siggi war schon weitergeflogen.

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Die Jungforscher beobachten die Störche die wir fanden und sammelten Informationen und wichtige Daten und wir wurden von den beiden Journalisten interviewt, die mit uns aktuell mit uns reisen.

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Auch wenn wir ein Problem hatten: Die Störche flogen in eine Richtung in die wir mit dem Auto nicht folgen konnten. Da nahmen Leonard und Kalle die Telemetrie-Ausrüstung und rannten über die Felder bis sie nah genug waren um die ersehnten Daten von den Sendern herunterzuladen.

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Währenddessen half der Rest der Truppe den Journalisten ihr Auto zu befreien, das im Graben stecken geblieben ist.

Mission beendet! Trotz widriger Umstände! SUPER!

Der dritte Storch, Cosimo, fehlte immer noch zum Tagesziel. Wir fuhren Richtung Ost-West, mit angeschalteter Telemetrie Ausrüstung und hielten Ausschau nach Störchen.

Es war kein Storch in Sicht. Jedoch gegen die Mittagszeit erschien eine Anzeige auf dem Telemetrie-Empfänger, die jeden „Animal Tracker“ glücklich macht: „downloading“ („herunterladen“).

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Für all die, die nicht vertraut sind mit den technischen Details von der Telemetrie der Tier-Beobachtungsdaten, auch wenn wir keinen Storch sehen konnten, waren wir nah genug um die Hochauflösungsdaten herunterzuladen, die auf den GPS-Sendern gespeichert sind (zwischen 300 und 800 Entfernung, abhängig von der Umgebung und der Stärke des Daten-Empfängers). Dank unserer Jungforscher erhalten unsere die Wissenschaftler des Instituts Zugang zu Schlüsseldaten, die helfen sollen, Bewegungsmuster von Störchen zu verstehen.

Die Jungforscher haben ihre Tagesaufgabe schon am Mittag erfüllt. Genau rechtzeitig für ein Picknick und um ein sich zu erholen….IMG_2369

Auf unserem Rückweg zum Camp entschieden wir uns für einen kleinen Umweg und verbrachten den Nachmittag an einem spektakulären Ort: Le Grand Lac, Clairvaux-les-Lacs. Dort trafen wir auf eine Gruppe von Leuten, die sehr merkwürdig gekleidet waren.

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Unsere Übersetzerin Anna befragte sie und so erfuhren wir was sie dort machten.

“Ils apprennent aux gens à savoir si leurs déchets sont recyclables ou non”

Es war eine Bildungskampagne die versucht, Besucher am See zu informieren welche Arten des Mülls recycle bar sind und welche nicht und wo in der Region die entsprechenden Entsorgungsmöglichkeiten zu finden sind. Es soll sichergestellt werden, dass die Region sauber bleibt.

Wir waren sehr begeistert zu sehen, dass Menschen sich engagieren diese Initiative weiterzuentwickeln, die nicht nur Einfluss auf unsere Störche hat, sondern auf viele andere Tierarten.

Es gibt Beweise, dass die Aufnahme von Kunststoffen für tausende von Tieren tödlich ist, einschließlich vieler Vögel.

 

Wie die Störche fliegen

Animation: 422 South / colourFIELD im Auftrag des ZDF/Terra X (aus „Deutschland von oben 1 – Land“,  ZDF 30. Mai 2010, http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1051276 )

 

Unsere Erlebnisse von Tag drei und vier sind in Vorbereitung und warten auf eine gute Internetverbindung zum hochladen. Um euch aber die Zeit bis zum Upload zu versüßen, wollen wir euch diese schöne Animation, von colourfield aus „Deutschland von oben“ (Folge 2 „Land“, ZDF 30. Mai 2010 ) vom Storchenzug, nicht vorenthalten. Wir verfolgen Störche über die Westroute, vom Bodensee über Frankreich bis Spanien, dann fliegen wir Heim und die Störche teils weiter nach Westafrika.

 

Vielen Dank an colourField & ZDF, die es ermöglicht haben die Animation hier zu zeigen.

 

 

Tag Zwei

Früh an diesem Morgen begannen unsere jungen Wissenschaftler mit ihrer Suche nach den Störchen. Die Animal Tracker App zeigte uns, dass zwei Störche sich in der nähe von Bültisholz befanden, welches nur zwei Stunden Fahrzeit von uns entfernt war.

Nach dem wir etwas Frühsport gemacht hatten und anschließend gefrühstückt haben, teilten wir uns in Gruppen und bereiteten den Start unserer wissenschaftlichen Mission vor.

 

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Wir mussten viele Sachen in kurzer Zeit erledigen bevor wir bereit waren, loszufahren: Wir mussten unser Gepäck zusammenpacken und ins Auto laden, das Geschirr vom Frühstück aufräumen uvm. Aber am Wichtigsten war es, mit dem Anial Tracker die aktuellen Koordinaten von ‚unseren‘ Störchen zu finden.

Als schließlich alles fertig war, verließen wir unsere Schlafstätte in der Suche nach Andre und Odyseuss.

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Nach einigen Stunden suche fanden wir unsere Störche in begleitung von Sechs weiteren Störchen und anderen Vögeln. Sie benutzten gerade die Thermik um für den Weiterflug in höhere Gefilde zu gelangen.

Jetzt war die Zeit für unsere Nachwuchswissenschaftler gekommen. Sie konnten nun an den ihnen von den Wissenschaftlern zugeteilten Missionen zu arbeiten.

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Wir nahmen unsere Ausrüstung (Kameras, Ferngläser, Spektive, iPad’s und Funkausrüstung), aber, was am wichtigsten war, wir bereiteten unsere Köprereigenes Equipment vor, um wichtige gegebenheiten zu beobachten und zu notieren (Koordinaten, Datum/Uhrzeit, Wetter, Verhalten, Landschaft,…)

Mit unserer Funkausrüstung gelang es uns, hochauflösende Daten abzurufen, die man nur abrufen kann, wenn man, so wie wir, nahe an den GPS-Tags der Störche ist.

Nachdem die Feldarbeit abgeschlossen war, machten wir ein Picknick und spielten Fussball.

Gegen frühen Abend fuhren wir weiter nach Westen richtung französische Grenze, mit ein bisschen verspätung, da wir Verkehrsprobleme hatten.

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Gegen 19:00 kamen wir schließlich an unserem Zielort an.

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Unsere Arbeit war noch nicht fertig… Wir mussten noch die Zelte aufstellen und die Schlafsäcke bereit machen bevor wir in den Pool konnten.

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Yay!

 

 

 

 

Tag Eins: Unsere Storchenreise beginnt

Das Abenteuer beginnt, die Reifen unserer Busse qualmen, wir begeben uns gen Süden. Die Störche müssen noch einen Tag warten, da wir nach anstrengender und heißer Fahrt eine kleine Rast inklusive erholsamem Sprung in das kühle Nass des Sursees einlegen. Von dort begeben wir uns zu einer umgebauten Scheune nahe Winikon, wo wir nach stärkender Schlemmerei mit einer eingehenderen Planung beginnen. Wir besprechen die Fragen die es in den kommenden Tagen zu beantworten gilt und Einzelheiten , auf die besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Fast alles dreht sich um den Weissstorch, den Wandersmann, dem wir auf den Fersen sind. Dennoch sollen unsere jungen Wissenschaftler versuchen den Blick auch für andere Dinge offenzuhalten, insbesondere die facettenreiche und diverse Flora und Fauna, die wir durchqueren. Hinsichtlich der Störche wollen wir auch für die aktuelle Wissenschaft interessante Fragen klären, wie der Weissstorch seinen Rastplatz wählt, wie er sich auf Reisen ernährt, ab wann er Gesellschaft sucht und viele, viele Fragen mehr. Während die jungen Abenteurer bereits schlummern laufen die Vorbereitungen für den nächsten Tag auf Hochtouren. Wir sind gespannt, wen  wir auf unserer Reise treffen, beobachten und vielleicht sogar begleiten dürfen.

Es geht los!

MaxCine zieht in Süden und du ziehst mit

Wir fahren den Störchen hinterher! Wir halten euch hier auf dem laufenden was wir auf unserer Reise erleben.

Das einzigartige Science Camp „MaxCine zieht in den Süden und Du ziehst mit“ ist heute gestartet

Liebe MaxCine-Freunde,

es ist soweit, das einzigartige Science Camp „MaxCine zieht in den Süden und Du ziehst mit“ ist heute gestartet. Neun wagemutige Jungforscher, Babette Eid, Leiterin von MaxCine und weitere Wissenschaftler unseres Instituts, haben sich dank modernster GPS-Sendern an die Fersen von Störchen geheftet.
In den kommenden zehn Tagen steht alles unter dem Motto „ab in den Süden“, denn Störche aus unserer Region sind sogenannte Westzieher, was bedeutet, dass sie durch die Schweiz und Frankreich über Spanien bis nach Südafrika fliegen.

Die Jungforscher, im Alter von sieben bis vierzehn Jahren, haben viele Fragen die sie auf ihrer Forschungsreise klären wollen. Die Tage sind genau geplant: Täglich zwei besenderte Störche besuchen und wichtige wissenschaftliche Daten vom GPS-Sender herunterladen. Es wird geschaut: Wie sieht der Storch aus, ist er gesund, was frisst er, wie sieht das Rastgebiet aus, mit wieviel anderen Störchen hängt er ab, wie ist die Thermik und wie lange rastet er an einem Ort?
All das ist nur ein Teil des spannenden Programms, es wird täglich ein Blog geschrieben, kreative Zeichnungen gemacht und spontan für dreizehn Personen eine Übernachtung gesucht und für die Verpflegung gesorgt. Und trotz allem wird genug Zeit sein die Badehose auszupacken und die Reise in vollen Zügen zu genießen.

Gereist wir in zwei Fahrzeugen, die mit allem Wichtigen ausgestattet sind. So dürfen auf keinen Fall Zelte, Ferngläser, wissenschaftliches Equipment, iPads, detaillierte Landkarten, Zeichenblöcke und ganz wichtig Genehmigungen und Vollmachten der Eltern in vier Sprachen, im Gepäck fehlen.